Von Meditation über achtsames Yoga bis zu
achtsamer Kommunikation & Mindful Inquiry.
Aus manchen Bereichen, wie z.B. Gymnastik ist man es gewohnt, sich mechanisch nach Übungsabläufen und ihrer korrekten Ausführung zu richten. Zwar wird in seriösen Achtsamkeitstrainings wie dem MBSR auch ein ganz klares Programm aus sorgfältig festgelegten Übungen unterrichtet, doch ist Achtsamkeit weit mehr als bloße "Technik" und "es richtig machen". Achtsamkeit ist ein subtiler Bewußtseinsmodus, eine Haltung, eine bestimmte Beziehung zum Erleben - und jeder Übungsablauf ist nur ein möglicher Zugang dazu. Hier ist dennoch ein Überblick über die wichtigsten Arten von Achtsamkeitsübungen. Denn Achtsamkeit braucht vor allem eins: Praxis. Und Praxis braucht eben auch Übungen.
Der vielleicht größte Teil der Achtsamkeitsübungen sind Meditationen im engeren Sinne. Im MBSR werden verschiedene Formen der Achtsamkeitsmeditation unterrichtet: im Liegen, Stehen, Gehen und Sitzen. Ganz typisch ist zum Beispiel der sogenannte Body Scan - eine Meditation im Liegen, bei der man sich nacheinander unterschiedlicher Körperteile gewahr wird. So wird die Körperwahrnehmung geschult und es werden unterschiedliche achtsame Qualitäten geübt - wie z.B. Geduld oder das Nicht-Werten. Eine andere typische Meditation ist die Sitzmeditation mit wechselnden Meditationsobjekten: dem Atem, den Körperempfindungen, Geräuschen, Gedanken und Gefühlen. Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Achtsamkeitsmeditation keine bloße Entspannugstechnik ist und dass es klare begriffliche und praktische Unterschiede zwischen Entspannung & Achtsamkeit gibt.
MBSR legt besonderen Wert auf die Integration von Achtsamkeit in den Alltag. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Übungen, die die Teilnehmer selbständig durchführen. Dabei handelt es sich neben der achtsamen Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten (z.B. Zähneputzen) im Wesentlichen um die Beobachtung des eigenen Erlebens und Reagierens im Alltag. So führen die Teilnehmer z.B. in der zweiten Woche ein kleines "Tagebuch" angenehmer Erfahrungen. Später im Kurs wird bewusst auf schwierige zwischenmenschliche Erfahrungen geachtet. Und so weiter. In allen Fällen ist es so, dass es nicht um die Veränderung und Kritik am eigenen Erleben geht, sondern um eine achtsame, vorurteilsfreie Beobachtung und klare Wahrnehmung des inneren & äusseren Geschehens. Diese Haltung ist eigentlich das Hauptkennzeichen aller Achtsamkeitsübungen.