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IFS und andere Methoden der Arbeit mit inneren Anteilen
13/09/2023
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IFS und andere Methoden der Arbeit mit inneren Anteilen
13/09/2023Internal Family Systems (IFS)
IFS vs. Psychoanalyse vs.
Kognitive Verhaltens-Therapie
Werden Sie von Ihrem Inneren Kritiker geplagt oder "verstehen sich selbst manchmal nicht"? Internal Family Systems (IFS) bietet einen einzigartigen Ansatz in Coaching und Psychotherapie, um genau diese inneren Anteile zu verstehen und zu heilen. IFS geht davon aus, dass unsere Psyche aus verschiedenen Teilen besteht, die wie eine innere Familie funktionieren. Anstatt diese Anteile zu bekämpfen, lernen Sie mit IFS, sie anzunehmen und ihre positive Absicht zu erkennen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die IFS-Methode und wie sie sich von den gängisten anderen Psychotherapie- Methoden unterscheidet.
Internal Family Systems (IFS) und wie es sich von den gängigsten Therapiemethoden unterscheidet.
Die IFS Therapie (Internal Family Systems) fasziniert durch ihre Tiefe und gleichzeitige Direktheit des Zugangs zu unseren inneren Problemen. Vor allem, wenn man schon Erfahrungen mit anderen Therapieformen wie Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse hatte, aber noch ungelöste Schwierigkeiten in sich trägt, bietet Internal Family Systems einen vielversprechenden alternativen Zugang zur inneren Welt. Dieser Blogpost vergleicht IFS zunächst sehr grob mit anderen Therapieansätzen und beleuchtet die jeweiligen Stärken und Unterschiede. Achtung, Triggerwarnung für alle Profis: Im Folgenden finden sich sehr plakative Aussagen zu und zugespitzte Vereinfachungen von in Wahrheit viel nuancen- & facettenreicherer Methoden!
Wie grenzt sich IFS von der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) ab?
Die kognitive Verhaltenstherapie (Cognitive Behavioral Therapy - CBT, oder auch KVT auf Deutsch) fokussiert auf Bewältigungsstrategien konkreter Probleme in der Gegenwart und im Alltag. Negative Gedankenmuster werden erkannt und verändert, ähnlich einem Software-Update. IFS geht darüber hinaus bzw. "tiefer" und betrachtet die Psyche als System innerer Persönlichkeitsanteile mit individuellen Geschichten, Bedürfnissen und Funktionen. Anstatt diese Anteile zu bekämpfen oder "umzuerziehen", werden sie verstanden, in Obhut genommen, und in Harmonie gebracht. Der Fokus liegt auf dem inneren Dialog und der Selbstakzeptanz, während CBT eher auf Verhaltens- & Einstellungsänderung abzielt. CBT bietet vor allem konkrete Werkzeuge zur Problembewältigung und implementiert neue hilfreichere Gedankenmuster, während IFS die Ursachen der Probleme auf einer tieferen, emotionaleren Ebene erforscht und auch oft in die Entstehungssituationen von Problemen und Traumata "hingeht". Beide Ansätze können sich ergänzen, indem CBT im Alltag Lösungen findet und IFS langfristige Veränderungen auf der emotionalen Ebene ermöglicht, wenn CBT in manchen Bereichen einfach nicht ausgereicht hat.
IFS: Psychoanalyse mit anderen Mitteln?
Die Psychoanalyse erforscht die Vergangenheit, um die Wurzeln von Verhaltensmustern zu verstehen. Tiefe Einblicke in die Kindheit und verborgene Konflikte werden aufgedeckt. Manchmal kann dies jedoch dazu führen, sich in der Vergangenheit gefangen zu fühlen. IFS nutzt die Erkenntnisse der Vergangenheit, um die Gegenwart zu verstehen, ohne dort zu verharren. Verletzte Anteile werden geheilt und mit Fürsorge umgeben. Dadurch entsteht innere Freiheit und die Möglichkeit, bewusster im Hier und Jetzt zu leben. Psychoanalyse konzentriert sich auf die Interpretation unbewusster Prozesse, während IFS den Fokus auf die direkte Interaktion mit den inneren Anteilen legt. Beide Ansätze bieten wertvolle Einblicke in die Psyche, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
IFS und Gestalttherapie: Verwandt und doch unterschiedlich.
Die Gestalttherapie betont das Gewahrsein im Moment und die Integration von Körper und Geist. Bedürfnisse werden erkannt und ausgedrückt. IFS erweitert diesen Ansatz, indem die verschiedenen inneren Anteile, die Gefühle und Bedürfnisse beeinflussen, differenziert betrachtet werden. Es wird nicht nur etwas gefühlt, sondern auch geschaut, wer in einem diese Gefühle erlebt. Dadurch entsteht ein tieferes Verständnis für die innere Dynamik. Gestalttherapie fördert die Selbstwahrnehmung und -akzeptanz, ähnlich wie IFS. IFS geht jedoch einen Schritt weiter, indem es die verschiedenen Facetten des Menschen in Form von Anteilen noch mehr konkretisiert und ihnen eine Stimme gibt. Der Dialog mit diesen Teilen ist die Hauptmethode im IFS. Manchmal passiert das zwar auch in der Gestalttherapie, doch im IFS gibt es hierfür ein ausgefeilteres methodisches Instrumentarium und Vorgehen.
Die Rolle des Therapeuten im IFS: Begleiter auf der inneren Reise
Der Therapeut begleitet die innere Reise. Er hilft, die inneren Anteile kennenzulernen und mit ihnen in Dialog zu treten. Er unterstützt dabei, ins Selbst zu finden und innere Konflikte zu lösen. Die therapeutische Beziehung dient als Modell für eine gesunde, mitfühlende Beziehung zu sich selbst und anderen.Das "Selbst" im IFS: Der eigentliche Therapeut in uns
Das "Selbst" ist das Zentrum der IFS Therapie. Es ist die bewusste Essenz unseres Wesens, ungetrübt von Emotionen und Gedanken. Es ist der Ort der Klarheit und des Mitgefühls. Aus dieser "Selbst"-Position heraus wird mit den inneren Anteilen kommuniziert und die Führung übernommen. Das Selbst ermöglicht eine neue innere Stärke und Verbundenheit. Es gleicht einem Gärtner, der den inneren Garten pflegt und jedem Bewohner seinen Platz gibt. Das Arbeiten aus diesem "Selbst" heraus ist das ganz Besondere an IFS gegenüber anderen Methoden. Auch wenn jene Methoden sich danach anhören, dass sie auch mit Persönlichkeitsanteilen arbeiten, so tun sie es meistens dann doch nicht aus diesem "Selbst" heraus. Man kann fast sagen: IFS hat durch die absolute Zentralität des "Selbst" so etwas wie eine "spirituelle" Qualität, die vielen anderen Methoden fern liegt. Aber keine Angst, es geht nicht um Esoterik oder Glauben, sondern um etwas was ganz normale Menschen in besonders harmonischen Situationen oder eben in einer IFS Sitzung direkt erfahren können. Das "Spirituelle" daran, ist dass wir dabei aus einem anderen Ort heraus wahrnehmen als normalerweise im gestressten und getriebenen Alltag.
IFS als Lebensweg: Self-Leadership in Aktion
IFS ist nicht nur Therapie, sondern auch Lebenseinstellung. Die inneren Anteile werden im Alltag wahrgenommen und integriert. Es wird aus dem Selbst heraus gehandelt und Beziehungen bewusster gestaltet ("Self-Leadership"). Dieser Integrationsprozess führt zu einem reicheren und erfüllenderen Leben.